Auf dieser Webseite lassen sich, auch wenn sich Text und Gestaltung nur wenig ändern werden, ähnlich wie in einem Blog (neben einigen Wiederholungen) immer wieder neue Aspekte und aktuelle, dem heutigen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis
entsprechende Antworten auf die berühmte alte Frage „was die Welt im Innersten zusammenhält“ und auf die immer wieder gestellte Sinn-Frage entdecken. Zu spüren ist, dass diese Themen bei aller Komplexität neben der Erklärung von
Welt, Evolution und Universum auch etwas mit der Erklärung von uns selbst zu tun haben und dass sie alle in Beziehung zueinander stehen.
Für den Bereich des menschlichen Bewusstseins, um den es hier geht, gibt es neben dem Begriff der „Transzendenz-Erfahrung“ für eine tiefe Bewusstseins-Erweiterung eine Reihe weiterer, wenn auch kaum weniger sperriger
Bezeichnungen wie:
- Gipfel- oder Grenz-Erfahrung (diese Begriffe verwendet vor allem Abraham Maslow)
- Kohärenz-Erfahrung („Kohärenz“ heißt „Zusammenhang“) oder
- mystische Erfahrung (verwendet in der Meditations- und Gehirnforschung)
Wie wir heute wissen, gehört die Fähigkeit zu diesen Erfahrungen untrennbar zum Menschen und definiert ihn geradezu, – so Abraham Maslow (Humanistische Psychologie). Auch der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr äußert sich in diesem Sinne.
Die „Erleuchtung“ ist ein eher weniger gebräuchlicher Begriff, verwendet in der Welt der Religion und der Spiritualität für eine seltene und besonders tiefe Bewusstseinserweiterung.
Die Bedeutung dieser Erfahrungen wurde seit etwa der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mehr und mehr erkannt. Auf der Grundlage von Erkenntnissen der Humanistischen Psychologie (Erich Fromm, Carl Rogers und vor allem
Abraham Maslow) und der sogenannten Quantenphysik-„Interpretation“ durch bedeutende Quantenphysiker wie Werner Heisenberg, Hans-Peter Dürr, Carl-Friedrich von Weizsäcker, Thomas Görnitz und den amerikanischen Quantenchemiker
Lothar Schäfer sowie dem heute vorliegenden Wissen über EEG- (Elektroenzephalogramm) und MRT- (Magnetresonanz-Tomographie) Messungen der Meditations- und Hirnforschung (Ulrich Ott, Richard Davidson,
Tania Singer) leuchtet uns heute ein, dass das, was die Religionen die „Erleuchtung“ der Religionsgründer nannten und nennen, erklärbar ist als absoluter „Gipfel“ und exponentieller Höhepunkt einer besonders tiefen Transzendenz-Erfahrung.
Diese kann auf Grund von Übung und einer entsprechend „offenen“ Grundhaltung, – in der die Egogrenzen durchlässig werden und sich aufzulösen beginnen – (dies können wir bei den drei Religionsgründern voraussetzen) aus dem den faktischen
Alltag bewältigenden („Normal“-) Bewusstsein entstehen und kann sich exponentiell mehr und mehr steigern bis hin zur ab einem bestimmten Punkt als raumzeitlos und als Verbindung mit dem unteilbaren Weltganzen erlebten tiefen Transzendenz-Erfahrung:
eine Bewusstseins-Erweiterung außerhalb des rationalen Bewusstseins, erlebt als alles umfassende Liebe und tiefstes Glück. In dieser tiefen Phase ist diese Einheits-Erfahrung durch den erlebenden Menschen nicht mehr beeinflussbar.
Nach Auffassung der großen Quantenphysik-Interpreten ist sie eine Erfahrung der Ganzheit, Verbundenheit und Einheit der alles umfassenden raumzeitlosen Wirklichkeit der Welt des Quantischen (aus der unsere faktische Welt kontinuierlich
durch Realwerdungen auf der Elementarteilchen-Ebene hervorgeht). Vereinfacht gesagt, ist die tiefe Transzendenz-Erfahrung eine Erfahrung des quantischen Insgesamt-Zusammenhanges.
Obwohl der Mainstream der heutigen Physiker und Quantenphysiker sich, den Jahrhunderte alten Regeln aufgeklärter Wissenschaft folgend, in der Bewertung dieses quantischen Insgesamt-Zusammenhanges eher zurückhält und dazu neigt, sich
an das materiell Greifbare zu halten, lässt sich in den letzten Jahrzehnten eine Tendenz zu einer Änderung dieser Bewertung und eine Bereitschaft zur Akzeptanz einer ganzheitlichen und nicht mehr einseitig und eng auf die Materie
ausgerichteten, erweiterten wissenschaftlichen Sicht nicht übersehen. Immer häufiger wird von der „neuen“ oder der „modernen“ Physik gesprochen (zum Beispiel auch im Bereich der Bionik) oder äußern sich Wissenschaftler wie der
Physiker und Nobelpreisträger 1986 Gerd Binnig: „Es ist doch eigentlich klar, dass eine so gewaltige Entwicklung wie die des Lebens oder der Materie nicht ohne Intelligenz vonstatten gehen konnte. Ist es nicht ein Rätsel, dass
wir Menschen als intelligente Wesen solche Schwierigkeiten haben, andere Formen von Intelligenz zu erkennen?“ Und bereits 1931 schrieb der englische Mathematiker und Astrophysiker James Jeans, der sich intensiv mit der Quantenphysik
befasste: „Heute ist man sich ziemlich einig darüber, und auf der physikalischen Seite der Wissenschaft fast ganz einig, dass der Wissensstrom auf eine nichtmechanische Wirklichkeit zufließt. Das Weltall sieht allmählich mehr wie
ein großer Gedanke aus als wie eine große Maschine.“ So sind nach den Kriterien der alten klassischen Physik Messungen auf der Elementarteilchen-Ebene nur mit Einschränkungen möglich und gelingen nur unter Einbeziehung des ganzheitlichen
quantischen Ansatzes. Als ob uns das Quantische sagen will: … fixiert euch nicht so ausschließlich auf das Materielle, eure Welt ist viel reicher, viel umfassender … !
Es ist eine immer wieder angeführte Tatsache, dass Menschen, die tiefe Transzendenz-Erfahrungen erlebten, „angeben, dass sich die Erfahrung nicht angemessen mit Worten ausdrücken lässt“
(Ott, 2010). In den Forschungsberichten, die Ott erwähnt, wird dieser Aspekt „Unaussprechlichkeit“ genannt. Ott verweist darauf, dass diese zwar stets betont wird, dass aber anderseits durchaus die Bereitschaft besteht, zu
versuchen, das Erlebte ausführlich zu schildern.
Der Verfasser dieser Informationen, ein alter Mensch, wenige Jahre vor seinem Lebensende und immer noch unter dem Einfluss der Auswirkungen eines vor beinahe einem halben Jahrhundert erfahrenen und sein Leben verändernden
Schlüsselerlebnisses, stellt sich angesichts der bis heute existierenden Konflikte zwischen den Religionen dieser Herausforderung und sieht in ihr auf Grund der heute vorliegenden wissenschaftlichen Nachweise eine überwindbare
Schwierigkeit. Auch Abraham Maslow betont diesen Aspekt.
„Ein alter Mensch“: das erklärt die für die junge Generation etwas ungewohnte und umständliche Sprache dieser Webseite! :-)
Der Quantenphysiker Thomas Görnitz unterscheidet zwischen unserer „faktischen“ Alltagswelt und einer umfassenderen quantischen „Schichtenstruktur“: unsere Alltags-Wirklichkeit kann nur verstanden werden, wenn sie als Ebene bzw. „Schicht“ des umfassenderen Ganzen gesehen wird.
Dass das menschliche Bewusstsein mehr als nur eine Bewusstseinsebene umfasst, wird deutlich an den Benennungen verschiedener Wissenschaftler für die immer gleichen zwei wesentlichen Bewusstseinsarten, die Erich Fromm – am schönsten und einfachsten und sich an den heutigen Konsummenschen wendend – das „Haben“ und das „Sein“ nennt. Der Bewusstseinsforscher Arthur Deikman spricht vom „instrumentellen“ Alltagsbewusstsein und vom „rezeptiven“ (empfangenden) Bewusstsein, Abraham Maslow von unseren „defizitären“ Werten und von „defizitärer“ Bedürfnis-Befriedigung im Unterschied zu dem Bedürfnis nach den Werten des Seins. Ein breites Spektrum von Erfahrungen des „Seins“ beginnt bereits mit unseren Empfindungen von Freude und Glück: unsere Egogrenzen werden durchlässiger, wir öffnen uns … Das Beispiel mit dem Drachenflieger, der im Gebirge auf einen Sonnenuntergang zufliegt und über Ohrhörer Beethovens Ode an die Freude hört, sei hier noch einmal erwähnt …
Immer wird von diesen Autoren betont, dass diese beiden grundlegenden Ebenen und Orientierungen unseres Bewusstseins „sich ergänzen“: sie „brauchen einander“. Wie Deikman es besonders verständlich ausdrückt: „wer eine stark befahrene Straße überquert, schaltet besser sein instrumentelles Bewusstsein ein!“. Die „Seins“-Ebene darf nicht, hierin sind sich die verschiedenen Autoren einig, vernachlässigt oder gar aufgegeben werden, – wenn der Mensch „ganzer Mensch“ sein will. Heute ist diese Vernachlässigung leider die Regel.
Hier kommen auch die gesellschaftlichen Bedingungen ins Spiel, wie in „Für am Thema Interessierte“ angesprochen.
Religionskonflikte sind zeit- und entwicklungsabhängige Kulturkonflikte. Sie werden deshalb in der Folge der durch die digitale Vernetzung und Informationsverbreitung angestoßenen Lernprozesse in absehbarer Zeit – „früher oder später“ – überwunden werden und eines Tages nicht mehr existieren. Während diese Aussage unumstößlich feststeht, ist eine Prognose über den Zeitpunkt natürlich unmöglich.
Immer weniger lässt sich die in den letzten Jahren vor allem in der jungen Generation entstehende Tendenz und Bereitschaft zur immer wichtiger werdenden ganzheitlichen Sicht auf Mitmenschen, Natur und den Planeten übersehen …